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Koblenz: Grabschändung kein Vandalismus sondern Metalldiebstahl

Koblenz

Am Schadensausmaß, der besonderen Verwerflichkeit und der tiefen Betroffenheit in der Bevölkerung ändert es nichts, aber die strafrechtlich Zuordnung und die polizeilichen Ermittlungen haben inzwischen eine ganz andere Richtung eingeschlagen:
Zielrichtung der Täter, die in der Nacht zu Rosenmontag auf dem Koblenzer Hauptfriedhof mehr als 100 Gräber verwüstet haben, dürfte nach Überzeugung der Polizei der Grabschmuck selbst bzw. der damit zu erzielende Materialpreis gewesen sein.
Schwacher Trost am Rande und nicht zynisch gemeint: Die in Verdacht geratenen ?volltrunkenen Narren auf dem Heimweg? dürften damit rehabilitiert sein.

Nach den ersten Eindrücken aus der Besichtigung des Friedhofes, die durch den in der Tatnacht gefallenen Neuschnee erheblich erschwert wurde, war die Motivation für die Polizei zunächst unklar gewesen. Das Gesamtbild hätte auch einem Akt von Vandalismus entsprochen.

Aus der inzwischen erfolgten eingehenderen Begehung und ersten Rückmeldungen von den Eigentümern der Grabstellen verfestigt sich inzwischen aber ein anderes Bild:
Von gut einem Drittel der Gräber wurden Laternen, Vasen und anderer Grabschmuck (nur Metallwaren) entfernt. Da diese Gegenstände nicht in der näheren Umgebung aufgefunden wurden, wie das bei Vandalismus zu erwarten gewesen wäre, dürfte dieser Grabschmuck tatsächlich gestohlen worden sein.
Für diese geänderte Einschätzung sprechen darüber hinaus die sehr hohe Zahl an betroffenen Gräbern, sowie die räumliche Nähe zum Friedhofsausgang bzw. -parkplatz an der BBS / Sandgassweg.
Die Polizei hält es für wahrscheinlich, dass mehrere Täter aktiv waren, die zudem über ein ? oder sogar mehrere ? Fahrzeug(e) verfügt haben dürften.

Aufgrund dieser geänderten Einschätzung erweitert die Polizei auch ihren Aufruf an die Bevölkerung:

Der oder die Täter müssen sich mindestens 30 Minuten oder länger im Bereich des Friedhofes aufgehalten haben.
? Wer hat in der Nacht Personen auf oder in der Nähe des Friedhofes beobachtet?
? Wer hat in der Nacht von Sonntag zu (Rosen-)Montag Fahrzeugbewegungen oder Ladegeschäfte in dem beschriebenen Bereich beobachtet?
? Wer hat im Bereich Beatusstraße oder Sandgasse fremde Fahrzeuge oder ?herumstehende? Personen bemerkt (?Schmiere stehen?)?

Auch wenn die Polizei eher davon ausgeht, dass Täter und Beute längst den Bereich Koblenz verlassen haben, werden entsprechende Gewerbetreibende gebeten, sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen, wenn ihnen der Grabschmuck zum Kauf angeboten wird.
Ebenso warnt die Polizei die Bevölkerung davor, etwa auf Flohmärkten oder im Rahmen von Haustürgeschäften ?günstig? angebotenen Grabschmuck ungeklärter Herkunft zu kaufen.

Erneuert wird der Aufruf an die Grabstellenbesitzer (vor allem Grabfelder 61 bis 63), sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen.
Rückmeldungen und Hinweise zu allen Bereichen bitte an die Polizei in Koblenz, Tel.: 0261/103-2511 oder -2466.

Februar 19, 2010 Posted by | sonstige Regionen | , , , | Hinterlasse einen Kommentar

Ermittlungserfolg gegen Metalldieb Bande

Ermittlungserfolg gegen mutmaßliche bandenmäßig vorgehende
Metalldiebe – gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft
Krefeld und der Kreispolizeibehörde Viersen –

Nettetal-Leuth und Kamp-Lintfort (ots)

Der Leiter der Viersener „Ermittlungskommission Ferrum“ ist sich sicher: „Da ist uns ein  Schlag gegen bandenmäßig vorgehende Metalldiebe gelungen.“
Fünf Tatverdächtige befinden sich seit Donnerstag in Untersuchungshaft.
Die Fahnder schlugen am Mittwoch dieser Woche, unterstützt von Beamten der KPB Wesel sowie einem Spezialeinsatzkommando, in
Kamp-Lintfort zu, als die Tatverdächtigen dabei waren, Diebesgut zum Zwecke des Weiterverkaufs zu verladen.
Während des Polizeieinsatzes an verschiedenen Gewerbeobjekten in Kamp-Lintfort waren mehrere Personen überwältigt worden. Es stellte
sich heraus, dass es sich dabei teilweise um Unbeteiligte handelte, die nur zufällig am Einsatzort anwesend waren. Diese Personen wurden
noch vor Ort entlassen. Einer der zunächst überwältigten Anwesenden erhebt nunmehr Vorwürfe gegen die Polizei, dass er bei dem Einsatz
verletzt worden sei. Die Kreispolizei Viersen hat dieserhalb Strafanzeige erstattet, um die Vorwürfe im Strafverfahren klären zu
lassen.
Auf die Spur der fünf Männer im Alter zwischen 35 und 54 Jahren aus Kamp-Lintfort, Kroatien und Tilburg/Niederlande kam die Viersener
Kripo im Zuge ihrer Ermittlungen nach einem Einbruch in eine Leuther Stahlfirma.
In einer Meldung vom 10. Oktober wurde berichtet, dass Unbekannte aus einer Firma Am Hotschgraf 42 Tonnen reines Nickel
gestohlen hatte, das einen Wert von mehreren hunderttausend Euro hatte. Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen führten nach
Kamp-Lintfort und hatten sich am Mittwoch dieser Woche soweit konkretisiert, dass die Einsatzkräfte die Tatverdächtigen auf
frischer Tat überraschen und vorläufig festnehmen konnten. Die Beamten konnten an den Einsatzorten etwa 28 Tonnen gestohlenes Nickel
aus der Leuther Stahlfirma sicherstellen. Die Ermittlungen nach dem Verbleib des restlichen Metalls dauern noch an. Den Bandenmitgliedern
wird vorgeworfen, mit in Kamp-Lintfort gestohlenen Lkw und Auflieger in der Nacht zum 10. Oktober die mehr als 40 Tonnen Nickel aus der
Leuther Firma abtransportiert zu haben. Die für den Abtransport des Diebesgutes genutzte Sattelzugmaschine und der leere Auflieger waren
am 11. Oktober in Duisburg aufgefunden und sichergestellt worden. Die Mitglieder der Bande, so zumindest lautet der strafrechtliche
Vorwurf gegen die Männer, waren teilweise einschlägig polizeibekannt, teilweise jedoch auch bislang so gut wie unbescholten. Die fünf als
Haupttäter Beschuldigten schickte der Haftrichter in Krefeld am gestrigen Nachmittag in Untersuchungshaft.

Die strafrechtlichen Ermittlungen gegen die Männer sowie mögliche weitere Tatverdächtige dauern an. Weitere Einzelheiten können derzeit
aus ermittlungstaktischen Gründen nicht veröffentlicht werden

November 27, 2009 Posted by | Region Viersen | , , | Hinterlasse einen Kommentar